Politik

Asylquartiere voll – Österreich muss Zelte aufstellen

Zuletzt kamen wieder mehr Migranten an Österreichs Grenze an. Doch die Quartiere sind voll. Nun müssen wieder Zelte aufgestellt werden.

Leo Stempfl
In mehreren Bundesländern müssen wieder Zelte aufgestellt werden.
In mehreren Bundesländern müssen wieder Zelte aufgestellt werden.
DANIEL SCHARINGER / APA / picturedesk.com (Archivbild)

"Möglicherweise müssen auch Zelte aufgestellt werden", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Donnerstag laut "Krone" über die extrem hohen Flüchtlingszahlen in Österreich. In "Einzelbereichen" sei das System bereits über seinen Grenzen, es brauche nun dringend zusätzliche Maßnahmen in allen Bundesländern.

Derzeit gibt es pro Tag hunderte unrechtmäßige Grenzübertritte, die Behörden halten dem hohen Aufwand kaum noch Stand. Trotzdem muss jeder Ankommende erst einmal untergebracht werden, ehe über die Zukunft entschieden wird. Genau das wird nun zum Problem.

Erste Bundesländer stellen Zelte auf

Wie die "APA" am Freitag schließlich berichtet, müssen nun – wie bereits 2015 – erstmals wieder Zelte aufgestellt werden, um Menschen darin unterzubringen. Dieser Aufbau beginne dieser Tage in Kärnten, Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich, so die Bundesbetreuungsagentur. "Als Standorte werden vorwiegend Liegenschaften und Grundstücke des Bundes herangezogen", sagt BBU-Geschäftsführer Andreas Achrainer.

Besonders erschütternde Bilder drangen immer wieder aus Traiskirchen an die Öffentlichkeit, wo lange Schlangen vor den Essensausgaben zum Alltag gehören. Weitere Zelte werde man hier nicht aufstellen, die Infrastruktur sei bereits voll ausgelastet. Mögliche weitere Standorte wären etwa auf dem Gelände von den Landespolizeidirektionen.

Alleinreisende Männer

Laut "APA" sollen dort insgesamt mehrere hundert alleinreisende, junge Männer, die kaum Wahrscheinlichkeit auf ein Bleiberecht haben, untergebracht werden. Frauen und Kinder hingegen sollen in festen Unterkünften unterkommen.

Optimal ist auch diese Lösung freilich nicht. Die Bundesbetreuungsagentur beherberge derzeit rund 8.000 Menschen, 5.600 davon seien aber zum Asylverfahren zugelassen und fielen deswegen eigentlich in die Landesgrundversorgung. Am Donnerstag fand deswegen auch ein Gipfel mit Innenminister Gerhard Karner statt.

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